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rik Juni 2018

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INTERNET NACHGEFRAGT

INTERNET NACHGEFRAGT Web-Entwickler bei der Arbeit ROMEO VIDEOCHAT MIT In diesem Jahr wird ROMEO sechzehn Jahre alt – traditionell ein Alter, in dem sich eine Menge im Leben verändert. Wer hat mit 16 nicht versucht, aus seinem ehemaligen Kinderzimmer sein eigenes, cooles Reich zu machen, in dem man auch mal einen Freund empfangen kann, ohne sich für die Tapete schämen zu müssen? Einen ähnlichen Tapetenwechsel scheint auch ROMEO seit letztem Jahr zu vollziehen und sorgt in der Community damit für einige Aufregung. Aber warum findet dieser Wechsel überhaupt statt? Weder für die Techniker, die nach und nach alle Funktionen der alten Plattform auf die neue übertragen, noch für die User, die sich an ein neues Interface gewöhnen müssen, wo nichts mehr da ist, wo es einmal war, ist der Umstieg ein reines Vergnügen. Zeit, mal bei Jens Schmidt, einem der Gründer von ROMEO, genauer nachzufragen. *am Lass uns mit DEM Hot Topic anfangen. Ihr plant wirklich unsere geliebte Classic-Version abzuschalten? Ja in der Tat. Wir planen das für Ende des Jahres. Heißt es nicht „Never change a running system“? Stimmt, die alte Website hat uns sehr gut über die Jahre begleitet. Im Grunde ist sie noch mein Baby, bei dem ich selbst noch Code geschrieben habe. Allerdings hat sich seither technologisch so viel verändert, dass wir damit nicht mehr fit für die Zukunft sind. Kannst du uns das in die Praxis übersetzen? Nun, an erster Stelle steht ganz offensichtlich die mobile Nutzung. Diese wird im Grunde zum neuen Standard. Auf dem Handy hätten wir Classic niemals zum Laufen bekommen bzw. unsere Entwickler hätten mich geteert und gefedert, wenn ich das ernsthaft verlangt hätte. Warum lasst ihr Classic nicht zumindest einfach weiterlaufen? Wenn wir könnten würden wir, aber in der Praxis geht das nicht. Kannst du das genauer erklären? Zum einen würden wir dann neue Funktionen nur in der neuen Webseite und App anbieten können. Es gibt aber Dinge, die einfach für alle gleich sein müssen. Mit einer der letzten Funktionen „Photo Like“ stehen wir bereits vor diesem Problem. Wenn jemand in der App oder der neuen Webseite eines deiner Bilder „liked“, bekommt du das auf Classic gar nicht mit. Dieser tote Winkel wird immer größer – mit

INTERNET MUSIK Zwei ROMEOs – WAS UNS 2018 BRINGT ernsthaften Irritationen. Man stelle sich vor, man würde je nach Plattform nur einen Teil oder gar gänzlich andere Profilangaben sehen. Wir müssten also aktiv Classic mitentwickeln. Ich bitte alle unsere User um Verständnis, dass wir dies nicht leisten können. Kannst du etwas zu den Clubs sagen? Wird es die auch in Zukunft geben? Wir arbeiten daran bereits seit Beginn des Jahres. In einem ersten Schritt werden wir den mehr oder weniger gleichen Funktionsumfang auch in unserer neuen Webseite einbauen, testen und User-Feedback einholen. Ich sage mal Sommer. Wie nehmen eure User all die Veränderungen an? Für neue User oder für das Handy ist das Feedback sehr positiv. Wenn es zu Classic- Nutzern kommt – von neutral fragend bis zum „Wut-User“ ist da alles dabei. Wobei ich dies aber positiv meine. Denn wer sich hinsetzt und eine vierseitige Mail schreibt, zeigt doch eine hohe Verbundenheit, von der andere Firmen nur träumen. Kommunikationstechnisch hätten wir sicher einiges besser machen können. Ich möchte aber allen besorgten Nutzern versichern, dass wir sehr genau zuhören und User-Feedback in unsere Entwicklung einfließt. Was können wir 2018 noch erwarten? Im/um Juni rechnen wir mit dem weltweiten Start mit Video Call (wie z. B. bei Skype oder Facetime) in unserer App. Wir werden außerdem unsere Reisefunktionen grundlegend überarbeiten und für unsere PLUS-User arbeiten wir an einem Chat-Archiv, damit man seine Nachrichten länger sehen kann. Du wolltest uns keine Bilder von dir geben. Möchtest du dennoch etwas über dich verraten? Hast du deine Liebe auf Romeo gefunden? Für das mit den Bildern bitte ich um Verständnis. Für mich ist die Gewissheit sehr wichtig, dass mich Leute privat treffen wollen und nicht die personifizierte Firma. Bei der Liebe nur Teilerfolg: In der Tat hat es mich vor fünf Jahren als eingefleischten Single erwischt. Allerdings nicht auf ROMEO. Seit zwei Jahren sind wir hier in Amsterdam glücklich verheiratet. Der Wechsel ist also nötig und sinnvoll. Und er bringt viele Chancen mit sich, denn technisch ist die neue Plattform viel flexibler als es die alte sein konnte. Wir können ROMEO nur die Daumen drücken, denn die Konkurrenz kann da nicht mithalten. So wurde zum Beispiel Grindr im Januar zur Gänze an die chinesische Kunlun Unternehmensgruppe verkauft – was das für Auswirkungen auf die Weitergabe von Daten z. B. an chinesische Staatsorgane hat, kann man nur ahnen.

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