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rik Januar 2017

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KÖLN • DIVERSITY 6

KÖLN • DIVERSITY 6 DIFFERENT TOGETHER DIE LGBT GRUPPE DER REWE Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der REWE Group kommen aus mehr als 140 Nationen, haben unterschiedliche Religionen, sind unterschiedlich alt, haben verschiedene Interessen, Neigungen und Bedürfnisse. Auch hinsichtlich der sexuellen Orientierung oder der Geschlechtsidentität gibt es Unterschiede – zur Belegschaft gehören ebenso lesbische, schwule, bisexuelle wie transsexuelle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Für sie wurde das Netzwerk di.to (different together) gegründet, das für folgende Forderungen steht: di.to. will die Mitarbeiter mit LGBT-Hintergrund zusammenbringen, ihnen den Austausch von Erfahrungen ermöglichen und helfen, dass sie sich in der REWE Group wohler fühlen. di.to. will Diskriminierung abbauen und für Gleichbehandlung sorgen. Das Netzwerk will helfen, Hemmungen zu nehmen, zur sexuellen Orientierung oder zur Geschlechtsidentität zu stehen. di.to. ist zudem Anlaufstelle für Mitarbeiter, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer Geschlechtsidentität Nachteile am Arbeitsplatz erfahren. rik sprach mit einem der beiden Vertreter der Gruppe, Frank Bartels, über die Entstehung. WIE KAM ES ZUR GRÜNDUNG VON DITO? Es fing alles bei der Kölner CSD-Parade an. Ich leite das Event-Management der REWE Group und so kam es, dass mich einige Kollegen fragten, warum unser Unternehmen nicht mit einem eigenen Wagen an der Parade teilnimmt. Der Start war dann sehr informell, indem ich 10-12 Kollegen angesprochen habe, ob wir uns nicht zu einem schwul-lesbischen Stammtisch treffen wollen. Von einem bundesweiten Netzwerk, wie es andere Unternehmen leben, konnte damals noch keine Rede sein. Bereits wenige Wochen später hat sich die Initiative mit Unterstützung der Geschäftsführung einen formellen Rahmen gegeben, hat mit di.to. einen prägnanten Namen erhalten, der für different together steht. In diesem Jahr haben wir bereits zum zweiten Mal am Kölner CSD mit einem eigenen Truck teilgenommen. WAS SIEHT DENN SO DER JAHRESKALENDER BEI DI.TO. AUS? Wir organisieren jeden Monat ein Netzwerk-

7 KÖLN • DIVERSITY treffen, wobei wir neben den klassischen Stammtischen pro Quartal ein Special Event anbieten. Kegeln, Paddeln auf der Sieg, Kochen in unserer Kantine, Besuche und Verkostungen in unseren Märkten fallen mir da spontan ein. Zum Jahresabschluss findet der letzte Stammtisch fast schon traditionell zum Weihnachtsmarkt auf dem Rudolfplatz statt, zu dem wir auch immer andere Netzwerke einladen. GIBT ES AUSSERHALB VON KÖLN NOCH WEITERE STAMMTISCHE? Kürzlich hat sich in unserer REWE Region Süd ein weiteres Netzwerk gegründet und wir hoffen, gemeinsam mit den Mitarbeitern in anderen Regionen und Geschäftsbereichen wie Penny, toom Baumarkt und DER-Touristik noch gezielter Präsenz zeigen zu können, um den gesamten Konzern als modern und offen darzustellen. WAS IST DEINE AUFGABE BEI DITO? Wir sind ein achtköpfiges Organisationsteam, wobei ich einer von zwei Sprechern bin. Ich kümmere mich in erster Linie um die interne Terminplanung und koordiniere unsere Arbeitstreffen. Nach außen hin halte ich Kontakt zu anderen Netzwerken oder Organisationen wie Proutatwork und bin Ansprechpartner für Presse- und Sponsoringanfragen. Besonders am Herzen liegt mir natürlich unser CSD-Truck. WIE SIND DIE DI.TO. MITGLIEDER IN DEN TRUCK EINGEBUNDEN? Zunächst einmal muss ich meinem Unternehmen einen Dank dafür sagen, dass wir das entsprechende Budget erhalten, um den Truck überhaupt auf die Strecke zu bekommen. Das ist sicherlich nicht selbstverständlich. Für die Teilnahme zahlt jeder Teilnehmer 25,- €, wobei wir die Einnahmen im Nachgang spenden. Unterstützen konnte wir dadurch z.B. SchLAu-NRW, die Flüchtlingshilfe Köln oder das Projekt SOFRA vom anyway Köln. Wir haben aber auch 4 Plätze auf dem Wagen unter allen Mitarbeitern der REWE Group verlost. Gewonnen haben zwei heterosexuelle Kolleginnen, die mit ihren Partnern für ausgelassene Stimmung gesorgt haben. EINE WEITERE AKTION VON EUCH WA- REN DIE REGENBOGENAUFKLEBER, DIE AN DEN LÄDEN AUFTAUCHTEN. Ja, das stimmt. Das hat unser Netzwerk auch bundesweit richtig bekanntgemacht. Die Entscheidung für diese Aktion fiel zur Hochphase der Flüchtlingswelle und den vorsichtig ausgedrückt unschönen Diskussionen zu diesem Thema. Das Symbol des Regenbogens kommt ja ursprünglich aus der Friedensbewegung und steht nicht nur gegen die Diskriminierung von Schwulen und Lesben. Das war unsere Art zu zeigen, in den REWE- Märkten ist jeder willkommen. WIE GEHT DER KONZERN MIT EINER SOLCHEN AKTION UM? Wir haben das Glück, dass eines unserer Vorstandsmitglieder die Patenschaft für di.to. übernommen hat und uns aktiv bei der Umsetzung, auch mit Budget, unterstützt. Die Aufkleber waren ein gutes Mittel, um alle Märkte einzubinden und auch den Verbraucher auf unsere Willkommens-Kultur aufmerksam zu machen. Es hat fast ein Jahr gebraucht, bis diese Maßnahme dann realisiert wurde. Knapp 4.000 Supermärkte erhielten zwei Aufkleber sowie eine Broschüre über unser Netzwerk und haben diese Idee beispielhaft umgesetzt. Kritik gab es eher vereinzelt und wie fast immer aus der eigenen Community, ob dies der Versuch sei, an das sogenannte „pink money“ zu kommen. HESSE & HOLLÄNDER AUGENOPTIK Venloer Straße 363 50823 Köln Ehrenfeld | Germany T 0221. 50 60 87 80 info@hesseundhollaender.de hesseundhollaender.de

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