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Leo Dezember 2017

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BUCH FOTO: UNIVERSAL

BUCH FOTO: UNIVERSAL MUSIC BIOGRAFIE Das George-Michael-Buch Er war seit den frühen 1980ern bis zu seinem Tod der Star – britischer – Popmusik. Am 25.12. vor einem Jahr ist er verstorben. Im Herbst erschien die Biografie. Als Georgios Kyriacos Panayiotou 1963 geboren, machte George Michael mit Partner Andrew John Ridgeley als „Wham“ Karriere mit Hits wie „Wham Rap“ oder „Last Christmas“. Auch mit seinen Soloalben und Singles stürmte er die Charts („I Want Your Sex“, „Jesus to a Child“, „Father Figure“ ...) und verkaufte Millionen von Platten. Es folgte Ende 1990er ein juristischer Streit mit seiner Plattenfirma Sony, danach das spektakuläre Coming-out: Beim Sex in der Herrentoilette wurde Michael 1998 von amerikanischen Cops aufgegriffen und verhaftet – für die Medien ein gefundenes Skandalfressen. Doch Hits wie „Outside“ 1999 oder „Amazing“ 2004 kamen in Europa weiterhin wie vom Fließband, bis George Michael überraschend erklärte, dass er sich 2005 vom Musikbusiness zurückziehen wolle, nur noch sporadisch gab es Musik von ihm. Trotzdem folgten immer wieder ausverkaufte Konzerte – und leider auch jede Menge Skandale. Seit 2014 hatte der „Freedom“-Sänger große gesundheitliche Probleme und war lange und immer wieder im Krankenhaus. 2016 verstarb George Michael. Jetzt, ungefähr ein Jahr nach seinem Tod, kam die Biografie heraus: „George Michael: The Life 1963 – 2016“, geschrieben von Emily Herbert. Ein mehr als lesenswertes Werk und eine faire und informative Würdigung des Sängers. *rä Emily Herbert: „George Michael: Sein Leben 1963 – 2016“, overamstel.com, www.blu.fm/gewinne TIPP ROSA VON PRAUNHEIM: „Wie wird man reich und berühmt?“ Und noch mehr Fragen: „Wie dreht man Filme, schreibt man Gedichte, malt Sterne und Schwänze?“ Der dieses Jahr 75 Jahre jung werdende Kreative, eine Art Renaissancemann des 20. und 21. Jahrhunderts, beschenkt die Kulturlandschaft mit einer Fülle an Projekten. So startete im November sein Kinofilm „Überleben in Neukölln“ (erschien zusammen mit einer CD der mutigen Sängerin und Punk-Diva Juwelia, von der der Film handelt), an seinem Geburtstag am 25.11. eröffnete die Berliner Galerie Raab eine Ausstellung mit Rosas neusten Bildern – und es gibt ein neues Buch: „Wie wird man reich und berühmt?“ Eine Frage, die sich jeder Blogger, jedes Möchtegern-Instagram-Model sicherlich einmal gestellt hat. Es scheint, als ginge es heute so einfach wie nie zuvor, und wer gar nichts kann, kann sich immer noch bei „Das Supertalent“ vorführen lassen – ein TV-Beitrag ist ihm sicher. Rosa von Praunheims Blick auf all diese Talente ist da weitaus wohlwollender. In seinem Buch schreibt er ohne Häme und Kritik, fast liebevoll, auf jeden Fall aber äußerst freundschaftlich, wie man es schaffen kann, „VOLL FAME“ zu werden. Ohne 44 Hashtags auf Instagram. Seine Ratschläge sind kurz und prägnant formuliert, werden dann unter Einbindung vieler, auch amüsanter, eigener Erlebnisse erklärt. Wie drückt das Herr von Praunheim aus? „Endlich ein Lehrbuch, das jeder versteht, keine komplizierten Ratschläge, sondern billige Tricks, die uns kreativ machen.“ Abgerundet wird das auch optisch schöne Buch mit Interviews, unter anderem mit Axel Ranisch („Dicke Mädchen“) und Tom Tykwer („Das Parfum“, „Berlin Babylon“). Wir legen es dir ans Herz, dieses Buch. *rä www.martin-schmitz-verlag.de

BUCH ERFAHRUNGEN Zwangsstörungen: Ich will es nicht, doch ich kann nicht anders Zwei bis drei Prozent der Bevölkerung Deutschlands sind von Zwangsstörungen betroffen. Diese Zwänge reichen von harmlos (etwa wiederholtes Nachprüfen, ob die Haustür wirklich verschlossen ist) bis belastend (der Erkrankte lebt nach strengen Verhaltensregeln, die den Alltag einschränken und noch kränker machen). Manch einer wäscht sich die Hände, trocknet sie ab. Und muss sie schon wieder waschen, weil das Handtuch ja dreckig ist. Er nimmt ein neues Handtuch und muss sich dann wieder waschen. Was den Betrachter zur Weißglut bringen kann, ist für den Erkrankten ein Teufelskreis, ein Leiden, aus dem es nur schwer auszubrechen geht. „Reiß dich doch mal zusammen!“ oder „Stell dich nicht so an!“, Sätze, die Menschen, die an Zwangsstörungen leiden, oft hören. Sie würden ja auch gerne anders, sie können aber einfach nicht anders agieren. Oliver Sechting ist so ein an Zwangsstörungen Erkrankter. Der Diplom- Sozialpädagoge und Lebensgefährte von Rosa von Praunheim schildert in seinem Buch „Der Zahlendieb – Mein Leben mit Zwangsstörungen“ höchst lesenswert und gar nicht düster seinen Alltag, seinen Lebensweg mit den Zwängen. Auch bekommt man Einblicke in den Paaralltag, das Kennenlernen von ihm und Rosa von Praunheim. Und man erfährt, wie es für ihn leichter wurde, mit den Zwängen zu leben, wie sie an Macht über ihn verloren. Oliver Sechting schrieb das Buch zusammen mit der Schriftstellerin Karen-Susan Fessel, 2013 wurde sein autobiografischer Dokumentarfilm „Wie ich lernte, die Zahlen zu lieben“ gefeiert. *rä www.oliversechting.de, www.zwaenge.de

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