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hinnerk November 2016

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Bühne 6 Interview MARKO

Bühne 6 Interview MARKO MARTIN CRUIST DURCH DIE WELT „Umsteigen in Babylon“ heißt die neue Textsammlung des Weltenbummlers Martin, die den Leser auf charmant-explizite wie sprachlich ausgefeilte Weise mitnimmt. Mitnimmt auf Entdeckungsreise verschiedenster schwuler Lebensentwürfe. Mal geprägt durch politische Verhältnisse, mal durch andere äußere und innere Einflüsse auf die Protagonisten. hinnerk erreichte den Autor in Hanoi. BABYLON IST EIN SYNONYM FÜR SÜNDE. WARUM DIESES WORT IM BUCHTITEL? Es geht zuerst einmal um Orte. Babylon ist ein Nest auf Long Island, dass ich vor ein paar Jahren einen dortigen Zugschaffner auf eben diese Weise hatte ankündigen hören: „Change the train in Babylon.“ Das gefiel mir enorm, ist dies doch – neben einer Art Hommage auf Christoph Meckels wohl schönsten Prosaband – gleichzeitig auch eine Metapher: Nicht für „Sünde“, sondern für Vielfalt, für das Vermischte und Heterogene, für einen lebensweltlichen Synkretismus, bei dem nicht nur Körper, sondern auch Sprachen, Länder, Mentalitäten aufeinandertreffen. Vor allem aber Geschichten, die nicht nur einem Milieu, nicht nur einer „Szene“ zuzuordnen sind. WIE AUTOBIOGRAFISCH SIND DIE ERLEB- NISSE IN DEM BUCH? Alles in diesem Erzählband ist autobiografisch – „erfinden“ kann ich immer noch während jener ganz gewiss irgendwann kommenden Jahre, in denen mir die Begegnungen nicht mehr so en passant zufliegen wie jetzt. (lacht) Literarisch sind die Form und die Sprache, der Inhalt dagegen nicht-fiktiv. DU BZW. DIE HAUPTFIGUR DANIEL WIRD VON KRITI- KERN ALS „FLANEUR DES 21. JAHRHUNDERTS“ BEZEICHNET. TRIFFT DIE BEZEICHNUNG? Ich würde mich freuen, träfe sie zu! In der Realität ist es wohl eher so, dass ich bzw. mein Alter Ego zu jener vermutlich aussterbenden Spezies gehören, die noch aus dem Haus geht, ohne ein Smartphone ängstlich in der Hand zu krampfen – wie ein Pfarrer sein Brevier oder Betschwestern ihre Traktate. Mutwille, Abenteuerlust, eine durchaus fröhliche Verachtung digital sozialisierter, amorph-verklemmter Nerds und Hipster – das ist ja ganz offensichtlich nicht „21. Jahrhundert“, sondern zieht seine Kraftquellen aus vergangenen Zeiten, die weniger spießig, vorsichtig und organisations-obsessiv waren als unsere Gegenwart, die ich manchmal als durchaus ungut puritanisch empfinde. GIBT ES EINE GESCHICHTE, DIE DU DEN BESUCHERN DER LESUNG IM VORFELD BE- SONDERS ANS HERZ LEGEN MÖCHTEST? Das sollte ein Autor nie tun! (lacht) Wenn sich die Freude am Geschichten-Erleben und an der Sprache des anschließenden Geschichten-Erzählens vom Verfasser auf das Publikum überträgt, ist eigentlich schon alles gut ... •Interview: Christian Knuth 2.11., Marko Martin liest aus „Umsteigen in Babylon“, Hotel Wedina (Frühstücksraum), Hamburg, Gurlittstraße 23, Bus Gurlittstraße, 20 Uhr, www.maennerschwarm.de

KLAUS MANN UND TSCHAIKOWSKY: 7 Bühne FOTO: DIETER REINHOLD „SCHMERZEN IN MUSIK VERWANDELN“ PAUL SONDEREGGER SCOTT CURRY Der bigotte Glamour der bürgerlichen Welt des späten 19. Jahrhunderts: Peter Tschaikowsky ist ein berühmter Komponist und lässt sich in den Musikzentren der Welt feiern – in Russland genauso wie in Berlin und Paris. Aber ihn quält die Einsamkeit, Beziehungsversuche scheitern. Nach flüchtigen Affären und einer Alibi-Ehe projiziert Tschaikowsky seine heimlichen Wünsche auf seinen bildhübschen Neffen Wladimir. Seine schmerzvolle Sehnsucht verwandelt er in ergreifende Musik. Klaus Mann schrieb 1935 den berührenden Roman SYMPHONIE PATHÉTIQUE über das Leben Tschaikowskys. Als Seelenverwandter schildert er versteckte Wünsche und geheime Sehnsüchte des großen Komponisten, der den Ruhm genoss und gleichzeitig hasst – und sich nichts mehr wünschte als die Nähe eines geliebten Gefährten. Im Programm SYMPHONIE PATHÉTIQUE werden ausgewählte Textpassagen von Klaus Mann mit Klaviermusik von Peter Tschaikowsky verbunden. •Paul Sonderegger 19.11., SYMPHONIE PATHÉTIQUE. MUSIK UND ROMAN, Scott Curry spielt Klaviermusik von Peter Tschaikowsky, Paul Sonderegger liest aus dem Roman von Klaus Mann, Tschaikowsky-Saal, Tschaikowskyplatz 2, Hamburg, 19 Uhr, www.tschaikowsky-saal.de Mo-Fr 13:00 - 18:30 Uhr Sa 10:00 - 14:00 Uhr Adventsamstage 10:00 - 18:00 Uhr Goldschmiedemeisterin Waltraud Siering Erikastraße 95, 20251 Hamburg, www.schmuck-schmiede-siering.de Doppelherz Das Herz trifft die richtige Entscheidung. Wie schön, wenn sich zwei Herzen füreinander entscheiden. Schmuck & Schmiede

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