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hinnerk Juni 2017

BUCH INTERVIEW TIM

BUCH INTERVIEW TIM RUSTER ASTRO-COMICS Der 1991 in Köln geborene Zeichner arbeitet unter anderem ehrenamtlich im Kölner Planetarium – seit 2015 beschäftigt er sich auch in Sachen Kunst mit den Planeten- und Sonnensystemen. Und das auf sehr unterhaltsame Weise. Wir chatteten mit dem Kreativen. Wie entsteht bei dir ein Comic? Der Prozess des Zeichnens selber ist eigentlich eher unspektakulär. Ich setze mich vor meinen Laptop, stelle mir gefühlte zehn Liter Kaffee bereit und zeichne die Cartoons dann komplett digital. Der Entstehungsprozess beginnt aber eigentlich viel früher, meistens im Planetarium Köln, wo ich ehrenamtlich Leuten den Weltraum erkläre und die Sterne zeige. In unserer Ausstellung haben wir hunderte Bilder und Modelle von Planeten, Galaxien, Schwarzen Löchern, etc. Wenn ich durch diese Gänge schlendere, kommen mir fast unweigerlich Ideen für neue Astro-Comics. Eine tolle Ideenquelle sind auch die Kinder, die während der Führungen im Planetarium immer die verrücktesten Fragen stellen. Von „Was würde passieren, wenn Albert Einstein in ein Schwarzes Loch fliegt?“ bis „Könnte man die Erde gegen den Mars rammen?“ war schon alles dabei. Oft setze ich mich nach solchen Führungen sofort hin und fange an zu zeichnen. Welche Motive zeichnest du besonders gerne? Die naheliegende Antwort wäre: Planeten! Aber das wäre nur die halbe Wahrheit. Immerhin sind einige der bekanntesten Objekte des Sonnensystems gar keine Planeten. Protagonisten in den Astro-Comics sind beispielsweise auch die Sonne und Pluto. Erstere ist ein Stern, Letzterer ist seit 2006 ein Zwergplanet. Die Degradierung von Pluto zum Zwergplaneten ist etwas, das von vielen Leuten als ungerecht wahrgenommen wird. Ich sehe das etwas pragmatischer (Pluto ist wirklich sehr klein), aber ich würde dennoch sagen, dass Pluto eines meiner Lieblingsmotive ist. Es macht unheimlich viel Spaß, immer wieder neue Situationen zu entwerfen, in denen der kleine Pluto sich über sein Schicksal beklagt oder von den Planeten (vor allem den beiden riesigen Gasplaneten Jupiter und Saturn) wegen seiner Größe geärgert wird. Ein anderes Lieblingsmotiv ist sicherlich die Erde, da bin ich ganz lokalpatriotisch. Immerhin ist die Erde der einzige Planet im Sonnensystem mit flüssigem Wasser und Luft – und auch ansonsten finde ich es hier ziemlich cool. Geht es immer nur um das Vermitteln von Fachwissen oder verarbeitest du auch reale Situationen in deinen Astro-Comics? Mein größtes Anliegen mit den Astro-Comics ist es tatsächlich, Wissen über den Weltraum zu vermitteln. Und obwohl es über den Weltraum unendlich viele interessante Fakten zu vermitteln gäbe, wäre es aber doch ein wenig langweilig, wenn ich mich zeichnerisch mit gar keinen FOTO: JANA WIEDEMEYER anderen Themen beschäftigen würde. Es ist ja auch nicht so, als würde ich 24 Stunden am Tag nur an den Weltraum denken – deswegen versuche ich von Zeit zu Zeit auch politische oder andere aktuelle Themen einfließen zu lassen. Vor einigen Wochen habe ich beispielsweise einen Cartoon gezeichnet, in dem die Planeten die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten verarbeiten. Die Erde hat plötzlich Trumps auffällige Frisur, und Mars wundert sich über diese neuen Entwicklungen. Die Verknüpfung von zwei Themen, die auf den ersten Blick gar nichts miteinander zu tun haben, macht mir großen Spaß, sei es die Kombination Trump/Weltraum oder auch Kommunismus/Mars (immerhin ist er der Rote Planet). Ich glaube, dass ich, indem ich diese irdischen Themen auf die kosmische Bühne hebe, zeigen kann, dass wir Menschen uns mit unseren Sorgen und Streitigkeiten oft auch viel zu wichtig nehmen. *Interview: Michael Rädel www.astro-comics.de

BUCH ROMAN #Armistead #Maupin Mit den „Stadtgeschichten“ verbinden viele ihr Coming-out, auch wenn die Geschichten im letzten Jahrhundert als täglicher Fortsetzungsroman im „The San Francisco Chronicle“ publiziert wurden. Unlängst erschien eine neue alte – sehr lesenswerte! – Geschichte. Mit seiner warmherzigen Schreibe erzählt der 1944 geborene Autor in „Die Tage der Anna Madrigal“ von der Vermieterin Anna. Die 92 Jahre alte Transgender-Diva spürt in diesem Buch, übrigens dem letzten der „Stadtgeschichten“-Reihe, ihrer Vergangenheit nach. Zusammen mit ihrem früheren Mieter Brian reist sie nach Winnemucca, denn dort stand der Puff, aus dem sie als 16-Jähriger flüchtete ... Unbedingt (erneut) lesen! * rä www.rororo.de GLEICHE RECHTE FÜR UNGLEICHE! EHE FÜR ALLE! 25. LESBISCH-SCHWULES STADTFEST NOLLENDORFPLATZ, BERLIN WWW.STADTFEST.BERLIN 15./16. JULI 2017 JEWEILS AB 11 UHR ANALYSE #Penis #Komplex Auf über 330 Seiten beleuchtet der studierte Germanist und Religionswissenschaftler Gerhard Staguhn das männliche Glied. Und das sollte keinem ein verlegenes Lächeln entlocken! Schämen muss man sich wahrlich nicht für diese wissenschaftliche und dennoch unterhaltsame Auseinandersetzung mit DEM Symbol für Männlichkeit überhaupt, dem Dödel. „Der Penis-Komplex – Eine Analyse: biologisch, geschichtlich, psychologisch, persönlich“ geht Fragen nach wie „Kommt Impotenz aus dem Zwang zum Geschlechtsverkehr und wird sie zum Symbol des Niedergangs des männlich dominierten Kapitalismus?“ oder „Ist die männliche Penisfixierung ein Fetischismus?“ – wirklich interessant und ideal für laue Sommernachmittage. *rä www.zuklampen.de CAM4.COM ES IST EINFACH GELD AUF CAM4 ZU VERDIENEN Jetzt anmelden & noch heute verdienen. Millionen Zuschauer warten auf Dich! DIE GRÖSSTE GAY WEBCAM COMMUNITY IM INTERNET

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