Bühne 34 ULAY LIFE-SIZED – DER RADIKALE KÖRPER ULAY „ANAGRAMMATIC APHORISM“, 1974-75, © VG BILD-KUNST, BONN 2016, COURTESY THE ARTIST Radikal ist das Wort, das das Werk des Künstlers Ulay am besten GEWINNE beschreibt: Seit den 1970ern macht und lebt der in Solingen geborene Frank Uwe Laysiepen Kunst, vor allem mit und am eigenen Körper. Die ersten Arbeiten des gelernten Fotografen waren Polaroid-Collagen mit Aufnahmen seines Körpers. Bis heute ist Fotografie eines der von ihm am häufigsten verwendeten Mittel für seine „Body Art“. Dabei setzt er sich auch mit geschlechtlicher Identität auseinander. Die intensivsten Jahre sind Ende der 1970er bis Ende der 1980er: Zusammen mit seiner damaligen Lebensgefährtin Marina Abramović inszeniert er extreme Performances, die für ihn und seine Partnerin wie für die Zuschauer immer auch Schmerzgrenzen ausloten und bis heute immensen Einfluss auf die Performance-Kunst haben. Nach der Trennung von Abramović widmet sich Ulay wieder verstärkt der Fotografie und nutzt seine künstlerische Aktivität heute auch für Aktionen, die Umweltbewusstsein schaffen sollen. Am eigenen Kult ist Ulay offensichtlich nicht sonderlich interessiert: Er bezeichnet sich selbst ironisch als den „bekanntesten unbekannten Künstler“. Die Kunsthalle Schirn zeigt mit „Ulay Life-Size“ erstmals eine Retrospektive des mehr als 40-jährigen vielgestaltigen Schaffens des Künstlers. Zu sehen sind Einzelarbeiten aus der Phase der performativen Fotografie und Body-Art, Kollaborationen mit anderen Künstlern, unveröffentlichte Arbeiten aus frühen Tagen bis hin zu brandneuen Werken, die eigens für die Schirn-Ausstellung konzipiert wurden. So wird es am 13.10. die Perfomance „Peace, Free Happiness – Sustainability“ geben und am 14.10. um 18 Uhr ein Künstlergespräch mit Ulay und dem Ausstellungs- Kurator Matthias Ulrich. •bjö 13.10., Schirn Kunsthalle, Römerberg, Frankfurt, 19 Uhr, Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10 – 19 Uhr, mittwochs und donnerstags bis 22 Uhr, die Ausstellung ist bis zum 9.1.2017 zu sehen, www.schirn.de Über www.blu.fm/gewinne verlosen wir drei mal zwei Tickets für die Ausstellung STRIPTEASE IM THEATRALLALLA Das Ein-Personenstück „Der Ansager einer Stripteasenummer gibt nicht auf“ des Autors Bodo Kirchner gehört zu den für das Publikum komischsten und für den Darsteller anspruchsvollsten Theaterstücken. Die Geschichte ist schnell erzählt: Ein Ansager einer Stripteasenummer kündigt den Auftritt der sensationellen Tänzerin Andrea an – leider hat sie sich verspätet, und der Ansager muss das Publikum so lange bei Laune halten, bis sie kommt. Ob Andrea wirklich kommt oder nicht, wird nach einiger Zeit fast egal, denn der Monolog des Ansagers entwickelt sich zum eindringlichen wie witzigen philosophischen Exkurs über Sex, Erotik, Nacktheit und Scham. Sex spielt sich eben immer auch im Kopf ab. Im Frankfurter Theatrallalla gibt Schauspieler Stefan Pescheck den Ansager. Der Darsteller war schon in einigen Eigenproduktionen des Theatrallalla zu sehen, unter anderem aber auf erfolgreicher Deutschlandtour mit den Theatergastspielen Fürth in der Homo-Komödie „Patrick 1.5.“ über ein Schwulenpaar mit adoptiertem Sohn. „Bäppi hat mich im Comoedienhaus in Hanau-Wilhelmsbad auf der Bühne gesehen und war der Meinung, dass die Rolle des Ansagers gut zu mir passen würde“, erzählt Stefan Pescheck. „Ich hatte vom Stück auch schon vorher gehört. Freunde haben es vor Jahren gesehen, mit Ilja Richter. Für ihn war es ursprünglich geschrieben worden. Ist natürlich eine Ehre für mich, in seine Fußstapfen zu treten. Ich habe großen Respekt vor der Herausforderung, die das Stück an mich als Schauspieler bedeutet, aber bin happy, im Theatrallalla die Chance dazu zu haben“. •bjö 5. – 7. und 12. – 14.10., Theatrallalla, Friedberger Landstr, 296, Frankfurt, 20 Uhr, www.theatrallalla.de FOTO: SVEN KLÜGL
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