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blu September 2016

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Musik Ständig unter

Musik Ständig unter Adrenalin Das ist fast zu viel auf einmal. „Es ist wirklich verrückt. Es ging von ,Keiner will mich sehen‘ zu so viel Aufmerksamkeit. Ich stehe jetzt immer unter Adrenalin. Ich fühle mich, als hätte ich was genommen!“ Dabei sucht sie den Kick gar nicht – obwohl: Sie selbst hat den Wunsch geäußert, einmal in einem Stadion in Äthiopien (dem Heimatland ihrer Mutter) aufzutreten. Darauf angesprochen, schaut sie einen Moment verloren ins Leere: „Ich versuche, es mir gerade vorzustellen … so eigenartig.“ Sie würde es trotzdem tun, vermutet sie. „Das mit dem Stadion schoss mir einfach durch den Kopf. Ich mache das ständig – Dinge sagen, ohne an die Konsequenzen zu denken“, lacht sie. „Und später frage ich mich, was habe ich da getan!“ Interview IZZY BIZU Beim Konzert wird klar, dass Izzy Bizu nicht scherzte, als sie sagte, sie wäre schüchtern. Doch es wird ebenso klar, dass es dem Aufstieg der jungen Soulsängerin keinen Abbruch tun wird. Im Gegenteil, denn gleichzeitig wird spürbar: Singen ist ihr Leben. „Mit 15 wusste ich, dass ich eine Karriere daraus machen möchte“, erklärt sie. Und obwohl ihr Vater in allen Dingen strikt und konservativ ist, war seine Reaktion damals bewundernswert hilfreich: „So lange du dein Bestes versuchst, bitte!“ Ihre Schule war es, in Jazzklubs zu gehen und zu beobachten. Ihre ersten Schritte unternahm sie bei Open-Mic- Abenden. An der Uni fand sie derweil ihren Gitarristen und mittlerweile besten Freund. Mit ihm entstanden 2013 schon die Lieder zur EP „Coolbeanz“. „Alles war Indie, klein, winziges Budget. Alle wurden in Bier bezahlt.“ Das sieht jetzt bei ihrem Major-Debüt „A Moment of Madness“ ganz anders aus, und es wird deutlich: Ihre Karriere ist kurz davor, richtig abzuheben. Sie sang auf Festivals, HONNE baten Izzy für ein Feature ins Studio, und sie hat Sam Smith und Rudimental supported, während H&M ihr Cover von Inner Circles „Sweat“ für die Sommerkampagne nutzten. Man kann fast glauben, es geht ihr bei jedem Auftritt so. „Ich denke, niemand will vor einem Publikum stehen. Es ist etwas, das du einfach tust, und dann gewöhnst du dich dran.“ Noch als sie 16 war, hat sie der Gedanke daran völlig fertiggemacht, aber mittlerweile weiß sie, was sie tut. „Ich will einfach eine gute Zeit haben, feiern. Und das wollen die da unten auch.“ Dass ihr Talent und ihre Stimme über jeden Zweifel erhaben sind, ahnt sie mittlerweile, aber es gehört mehr zu einem Auftritt, und „auf der Bühne zu reden, ist schwerer als zu singen. Es ist wie ein Gespräch mit sich selbst in der Öffentlichkeit. Wer will das freiwillig machen?“, lacht sie wieder. Aber genau dieses Lachen und ihr Lächeln überstrahlen die Momente der Unsicherheit. Sie ist spielerisch. „Früher bin ich von Lied zu Lied übergegangen und habe jeden Augenkontakt vermieden. Das ist jetzt anders, die meisten Menschen sind nämlich wirklich nett. Auch wenn ich etwas Dummes sage – es ist okay.“ Mehr als das: Es macht Izzys Charme aus, diese Natürlichkeit, die kein anderer Star mit Geld kaufen könnte. •Christian K. L. Fischer (fis)

Deutschpop DER WOHL EINFLUSSREICHSTE SCHWULE BARDE CÉLINE DION ENCORE UN SOIR Ja, richtig gelesen. Obwohl sich am 20. August der Todestag des schwulen „Königs von Deutschland“ zum zwanzigsten Mal jährt, ist mit „Wann“ eine neue Single erschienen und das Album „Alles und noch viel mehr“. Zwar ist „Wann“ bereits 1987 auf dem Album „Blinder Passagier“ enthalten gewesen, aber in Zusammenarbeit mit Reisers Bruder Gert Möbius entstand eine liebevoll neu arrangierte Version, die die Zeitlosigkeit der Texte Reisers unterstreicht. Auf dem Album tummeln sich die größten Hits inklusive „Junimond“ und „Für immer und dich“ sowohl in Originalversion, als auch in teilweise völlig neuen Coverversionen. Deutschpopstars wie Annette Louisan, Johannes Oerding und Nena huldigen auf ganz speziellem Wege einem der einflussreichsten schwulen deutschen Musiker des späten 20. Jahrhunderts. Die Homosexualität Reisers war seit 1970, dem Gründungsjahr von „Ton Steine Scherben“ kein Geheimnis, wurde aber tatsächlich erst in Solojahren zum Thema von Interviews. •ck DAS NEUE STUDIOALBUM auf CD, Doppel-Vinyl + CD und digital erhältlich FOTO: SONY MUSIC BARBRA STREISAND singing BROADWAY DUETS ANTONIO BANDERAS ANNE HATHAWAY HUGH JACKMAN MELISSA McCARTHY CHRIS PINE DAISY RIDLEY DAS NEUE ALBUM als CD, Deluxe CD (inkl. 4 Bonus-Tracks), Vinyl (180 g) und digital erhältlich

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