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blu Oktober 2017

10 STADTGESPRÄCH

10 STADTGESPRÄCH PRÄVENTION Preiserdbeben in Deutschland Es ist DER Durchbruch für die PrEP in Deutschland: Seit Mitte September gibt es die Monatspackung eines Generikums des zur PrEP zugelassenen Medikaments Truvada für rund 50 Euro. Das ist ein Zehntel des bisher günstigsten Preises. Das Projekt wurde im Rahmen eines Workshops der dagnä bekannt gegeben. AUSSTELLUNG Claudia Schiffer Ihre Geschichte liest sich wie ein wahr gewordenes Märchen. Der Chef von „Metropolitan Models“ entdeckt die 17-Jährige in einer Düsseldorfer Diskothek, lädt sie zu Probeaufnahmen nach Paris ein und nimmt sie kurze Zeit später unter Vertrag. „Als ich den Begriff ‚Supermodel‘ zum ersten Mal hörte, musste ich einfach lachen, weil es so perfekt passt. Bei der Arbeit spielte ich Superman und im echten Leben war ich wie Clark Kent“, verrät Claudia Schiffer lachend. Der Prestel Verlag veröffentlichte unlängst einen großen, einfach „Claudia Schiffer“ betitelten Bildband zu Ehren von Karl Lagerfelds Muse: „Als Claudia in der Modewelt auftauchte, ging die Sonne auf – und sie scheint bis heute.“ Ja, die kennt man in Paris ... Eine Ausstellung gibt es auch, vom 23. September bis 11. November in der CWC GALLERY in der Auguststraße 11 – 13 in Berlin-Mitte. Hier sind rund 100 Bilder der Schönen zu sehen, es ist die bisher größte Claudia- Schiffer-Ausstellung. *rä AUSSTELLUNG Gustav von Hirschheydt Farben, Emotionen und Gefühle stehen im Vordergrund. Er studierte zunächst evangelische Theologie in Tübingen. Danach kam der Umzug nach Berlin und mit ihm seine sexuelle FOTO: PRINCESS PRINT AGENCY LTD. VERBLISTERUNG UND RABATT Die Initiative geht auf den Kölner Apotheker Erik Tenberken von der Birken-Apotheke zurück, der mit dem Generikahersteller Hexal verhandelt hat und nun mit vorerst sieben weiteren Apotheken einen Modellversuch startet. Möglich wird der Preis dadurch, dass Tenberken Rabatte weitergibt und die Tabletten aus den üblichen Verpackungen nimmt und sie in Sichtverpackungen (Blister) umpackt. Interessierte müssen sich die PrEP beim Arzt verschreiben lassen, auf dem individuellen Rezept muss dann „28 Filmtabletten Emtricitabin/Tenofovir-Disoproxil zur Verblisterung für PrEP“ oder Ähnliches stehen. Dieses Rezept muss dann in einer der Kooperationsapotheken abgegeben werden, die dann die Verblisterung in Auftrag gibt und das Medikament nach ca. zwei Tagen Bearbeitungszeit aushändigen kann. Die Deutsche AIDS-Hilfe begrüßt den Schritt Tenberkens, wird doch die PrEP so einem wesentlich größeren Personenkreis unter ärztlicher Betreuung zugänglich. Nach wie vor fordert sie aber eine Übernahme durch die Krankenkassen – was bei diesem Preis auch mit einer noch günstigeren Kosten-Nutzen-Rechnung sinnvoll wäre. *ck DIESE APOTHEKEN SIND DABEI • Birken-Apotheke Köln • Albert Schweitzer Apotheke Düsseldorf • Leibniz Apotheke Hannover • Alexander Apotheke Sankt Georg, Hamburg • Witzleben-Apotheke und Apotheke in der Axel-Springer-Passage in Berlin • Marien-Apotheke München • Eichwald-Apotheke Frankfurt am Main Die Liste der Kooperationsapotheken wird unter www.dahka.de laufend aktualisiert! FOTO: GEMEINFREI Befreiung. Hier studierte von Hirschheydt Medizin und praktiziert bis heute als praktischer Arzt in eigener Praxis – gemalt hat er aber schon immer. Seine Kunst ist realistisch und figurativ. Und bei der neuen Ausstellung „CRAZY“ auch sehr szenig. Dabei geht er oft weit über die bloße Darstellung der Realität hinaus. „Meine Bilder sind nicht vordergründig schwul. Ich wünsche mir ein breites Publikum, obwohl sich der schwule Pinselstrich nicht verleugnen lässt“, verrät dazu der Maler. 20.10., Gustav von Hirschheydt: CRAZY, Galerie Gustav von Hirschheydt, Suarezstr. 11, U Sophie-Charlotte-Platz, Eröffnung: 18 – 21 Uhr, Mo – Sa 14 – 18 Uhr

FOTO: W. TABBERT LESUNG RALF KÖNIG live Symphonie pathétique Vom Leben und Sterben des Peter Iljitsch Tschaikowsky 15. Oktober - 18 Uhr Philharmonie Berlin „Herbst in der Hose“, gelesen von dem Comic-Star. Die womöglich lustigste Lesung im Frühherbst. „NOCH funktioniert ja alles bestens, es ist nur nicht mehr so dringend ... und allein DAS macht mich fertig. Ich finde, Notgeilheit ist ein wunderbarer Zustand“, verrät Ralf König, angesprochen auf das Leben ü50. Sein Comic „Herbst in der Hose“ widmet sich äußerst amüsant all den Veränderungen, die das Leben und die weniger werdenden Hormone ab fünfzig so mit sich bringen. „Ich hab mal den Begriff ‚Andropause‘ gegoogelt, da wollen sie uns einreden, wir Männer hätten auch so was wie die Menopause bei Frauen. Und da stand unter Symptome: Verringerung des Hodenvolumens“, so Ralf König über seine Inspiration zum Buch. Natürlich geht es in dem Comic um Sex, wie meist bei ihm. Aber vor allem um das Umgehen mit dem alternden Körper. Inszeniert hat das Deutschlands erfolgreichster Zeichner in verschiedenen Akten, ganz so wie bei antiken griechischen Theaterstücken. Explizit wird es hier und da auch, etwa wenn Paul sich seine Hoden in seinen After stopft. Warum er das tut? Weil er es kann! Auch das eine der guten Folgen des Alterns – denkt zumindest der dick gewordene Paul. Ist das nun tragisch? Nein, vieles, was bitter aufstoßen könnte oder Zukunftsängste schüren würde, wird durch die Knollennasen lustig. Und milder. „Ohne die Nasen wäre das literarisch alles nur halb so gut erträglich“, weiß natürlich auch der Autor. Übrigens ist König einer DER Chronisten der LGBTIQ*- Szene. Anhand seiner Comics konnte der Autor dieses Artikels erahnen, wie es in den 1980ern und frühen 1990ern war, und viele Leser, wie es dann um die Jahrtausendwende abging. Und man sieht, wie die Szene sich verändert hat. In Sachen Musik, Outfits, Verhalten (Stichworte: Lederszene, Handy und Internet): „Die schwulen Buchläden und Verlage und Autoren hätten sicher mehr Unterstützung verdient, aber so sind die Zeiten. Die Leute hängen lieber mit der Nase am Smartphone.“ *rä 8.10., Comic-Lesung, Herbst in der Hose, BKA-Theater, Mehringdamm 34, U Mehringdamm, 20 Uhr, www.ralf-koenig.de Eine dramatische Collage für großes Orchester und Sprecher über Liebe, Leidenschaft und Tod in drei Akten nach Texten von Klaus Mann zur Musik der letzten drei Symphonien von Peter Tschaikowsky. Die versunkenen Szenarien von St. Petersburg und Moskau, Berlin und der Gewandhausstadt Leipzig werden lebendig. Doch der Glanz der bürgerlichen Welt ist trügerisch: Wegen seiner homosexuellen Neigungen war Tschaikowsky zeitlebens zum Außenseiter verdammt. „Symphonie Pathétique“ - benannt nach Tschaikowskys letzter Symphonie - ist ein schillernder Roman über das Verhältnis von Eros, Politik und Kunst. ORSOphilharmonic unter der Leitung von Wolfgang Roese Sprecherin: Ute Knoedgen | Libretto: Knoedgen / Roese „Wie wird Wladimir weiterleben? Wird er nicht stürzen? Er stürzt nun schon fast. Um sich zu halten, presst er seinen geschüttelten Körper gegen den Stein wie zu einer Umarmung und er legt seinen weit geöffneten, nassen Mund gegen die rauhe Wand, als wolle er eine Zärtlichkeit nachholen, die zu gewähren er so lange versäumt hat…“ Mehr unter www.orso.berlin Tickets & Info unter 030 311 62 600 Konzert zugunsten „Der Berliner Philharmoniker und der schwulen Szene wegen bin ich 2008 in die Hauptstadt nach Schöneberg gezogen. Ich selbst habe schon den HIV-Schnelltest der Berliner Aids-Hilfe in Anspruch genommen. Die Arbeit, die dort geleistet wird, rührt und beeindruckt mich zugleich. Ich freue mich mit den ORSOphilharmonikern ein Zeichen setzen zu können und widme daher diese Aufführung gerne der Berliner Aids-Hilfe.“ Wolfgang Roese, Dirigent ORSO Orchestra & Choral Society Berlin

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