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blu Mai 2017

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6 BLU LIEBT „Ich freue

6 BLU LIEBT „Ich freue mich über mein neues Leben!“ FOTO: S. SCHAUBITZER INTERVIEW ANDREAS KORN Der in Lüneburg Geborene und seit über zwanzig Jahren in Berlin Lebende ist ein bekanntes Gesicht. So steht er unter anderem bei arte und dem ZDF vor der Kamera. Wir trafen uns mit dem Journalisten und Moderator auf ein Gespräch. Woran arbeitest du gerade? Mich gibt es ja als Moderator und als Produzenten. Das Produzieren nimmt gerade stark zu. Ich produziere lustgetrieben (grinst) Sendungen, Filme, Dokus, Reportagen für TV und Online zu Themen, die mich interessieren. Dinge worauf ich Bock habe! Als Moderator bin ich unter anderem gerade für das wunderbare Reportage- Format „Neuland“ im Einsatz. Ein absoluter Traumjob, darin stelle ich unentdeckte oder fast vergessene Orte in Europa vor. Zum Beispiel eine Insel in Estland, oder wie ein nahezu verlassenes Dorf in Spanien wieder zum Leben erweckt werden soll. Wie kamst du an das Thema? Das wurde mir tatsächlich angeboten. Die Verantwortlichen fanden, dass das gut zu mir passt. Und ich finde das auch. (lächelt) Als Produzent fallen mir dauernd Dinge ein, auch gerne nachts. Wenn ich dann morgens aufwache, habe ich 40.000 Ideen im Kopf, drehe mich um, nehme den Laptop neben meinem Bett und lege direkt los. Gerne auch schon mal um sechs Uhr morgens. Entspannst du denn auch mal? Oh, wirke ich so gestresst? (lacht) Nun, ich mag die Themen, die ich bearbeite, sie sind für mich nicht im klassischen Sinn stressig. Meine Arbeit ist ja keine ARBEIT für mich. Es interessiert mich alles wirklich und macht mir Spaß. Ich liebe es zu reisen und habe die Chance, interessante Menschen zu treffen und ausgefallene Orte zu besuchen. Reist du lieber ins Warme oder ins Kalte? Mein Traum ist Buenos Aires – also warm, sehr warm. Worauf freust du dich gerade? Ich freue mich, dass 2017 so toll gestartet ist. Mein Europamagazin „Yourope“ ging 2016 zu Ende, aber „Neuland“ und anderen Sendungen gingen los, das ging so Hand in Hand ... Das Produzieren für unter anderem arte oder ZDF wird immer mehr, es passieren tolle neue Dinge. Ich freue mich über mein neues Leben! Mir war nicht klar, wie durchgetaktet mein Leben vorher war, als ich noch jede Woche von einer anderen Stadt aus auf Sendung war. Wie nutzt du denn Berlin? Berlin ist meine Wahlheimat. Die Stadt inspiriert mich, all das, was hier passiert: neue Restaurants, Bars, Veranstaltungen, interessante Menschen ... Berlin bietet immer etwas Spannendes. Und das Nachtleben natürlich: Wichtig ist mir an einem Abend, dass es immer mindestens EIN gutes Gespräch gibt – auch wenn ich mich nicht zwangsläufig am nächsten Tag an alles erinnere ... (lacht) *Interview: Michael Rädel www.andreaskorn.info

INTERVIEW ABSINTHIA Absolut BLU LIEBT 7 So wie sie tanzen nur wenige in der Szene. Absinthia hat aber noch mehr drauf, als bloß bei der „Madonnamania“ zu begeistern. Wir chatteten mit dem Wirbelwind, der gerade die AfD provozierte, weil er Teil des Werbevideos der Telekom „Für alle, die Familie sind“ ist. Dein Bart in Verbindung mit Make-up hebt dich von anderen Klubbern ab. Willst du gerne auffallen? Als Drag-Performer will ich natürlich auffallen. Das gehört als Künstler einfach dazu. Jedoch bin ich schon ewig Bartträger. Es ist spannend, mit verschiedenen Varianten sein Äußeres zu verändern. Der Bart ist also nicht gezielt zur Abhebung von anderen gedacht. Obwohl er einen Unterschied schafft. Wo lebst du eigentlich in Berlin? Seit vier Jahren lebe ich jetzt in Berlin und schon immer in Neukölln an der Weserstraße. Was magst du an diesem Kiez? Die Weserstraße strahlt für mich eine gewisse Lässigkeit aus. Es gibt so viele gemütliche und coole Bars so wie das SilverFuture. Candy Crash und ich hatten sogar mal eine Show dort. Der ganze Bereich zwischen dem Görli und mir hat mit seinen kleinen Straßen immer wieder eine Überraschung parat, von Pop-up-Stores bis zu dem besten Eis bei Fräulein Frost. Wie nutzt du Berlin? Berlin hat mir einen neuen Drive gegeben. Es ist immer etwas los und eröffnet einem die queere Welt. Hier bin ich vor 2 1/2 Jahren mit dem Thema Drag in Kontakt gekommen und habe dadurch in der Szene, wie zum Beispiel im Südblock, tolle Menschen kennenlernen dürfen. Da ich ein unglaublich gemütlicher Mensch bin, nutze ich im Sommer jeden Sonnenstrahl, um auf Wiesen zu liegen und meine Comics zu lesen. In aktiveren Zeiten radel ich gerne durch Potsdam oder schwimme in einem der vielen Seen. Und die Szene? Die ist mir sehr wichtig. Hier kann man frei sein – ob du nun abends als Disco-Diva, extravaganter Alien oder einfach pur zum Abtanzen unterwegs sein möchtest. In den Szeneklubs und den Bars kannst du dich ausleben und ausprobieren. Dementsprechend kann man interessante Menschen und Lover kennenlernen. Was magst du so an Madonna? Das kurzzufassen, ist schwer … Seit meiner Kindheit fasziniert sie mich. Sie scheint einfach immer bei sich zu sein und ist trotzdem auf der Reise nach weiteren Facetten ihrer selbst. Ihre Shows haben mich schon immer beflügelt. Es werden so viele Emotionen mit Tanz, Kostüm, Licht und purer Energie transportiert. Ich würde mir gerne ein oder zwei Scheiben ihres Tough-Seins abschneiden. Wie ist das Feedback auf deine Kunst und Person in der Szene? Erfreulicherweise ist es positiv. Ich glaube das rührt daher, dass Absinthia aus reinem Spaß entstanden ist. Einige meiner Performances haben einen persönlichen Background. Dadurch kann nicht nur ich Dinge verarbeiten, sondern mache Auftritte zugänglicher. Allerdings gibt es manchmal Personen, die Probleme damit haben, dass ich keine Rolle komplett ausfülle. Das war aber schon, bevor ich Drag gemacht habe. Ich nutze halt Elemente, wo mein Bauchgefühl stimmt. FOTO: ROBERTM.DE PHOTOGRAPHY/ WW.INSTAGRAM.COM/ROBERTMBERLIN Und was sagst du all den Hatern? Die versuche ich, so gut es geht, auszublenden. Letzten Endes haben ja die ein Problem. Das muss ich mir nicht auch noch aufladen. Wahren „Hate“ erlebt man eher auf der Straße von dummen Menschen, die nur Schwarz-Weiß kennen. Da hilft nur der Gedanke, dass ich relativ hoch treten kann und schnell bin auf High Heels. *Interview: Michael Rädel 50 Grades of Shame Ein Bilderbogen nach Wedekinds “Frühlings Erwachen” She She Pop 11.–13.5. www.hebbel-am-ufer.de www.absinthia-absolut.com, #absinthiaabsolut

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