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blu Juli 2017

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4 STADT Community VOLL

4 STADT Community VOLL AM START: LAMBDA Das Jugendprojekt wartet im CSD-Monat Juli mit einer Fülle an Veranstaltungen auf. So ist man unter anderem beim Straßenfest am Nollendorfplatz dabei, nimmt an der „mad & disability Pride Parade“ teil, demonstriert beim großen CSD und lädt ein zum Frühstück. Besser gesagt: zum Brunch: Am 30. Juli von 12 bis 15 Uhr, kann Queer beim „Lambda & Friends-Brunch“ schlemmen und reden. *rä Jugendnetzwerk Lambda Berlin-Brandenburg e. V., Sonnenburger Str. 69, 030 2827990, www.lambda-bb.de FOTO: M. RÄDEL FOTO: RAINER STURM/PIXELIO.DE FOTO: ISTOCKPHOTO.COM/KEVIN RUSS GESCHICHTE Homosexuelle in der DDR Betrachtungen über ein Kapitel der deutschen Community-Geschichte. Wer in dem Arbeiter- und Bauernstaat zu oft Südfrüchte aß, machte sich verdächtig, Spion zu sein. Wer es schaffte, in den Westen zu reisen, dem wurde das – lange zusammengesparte – Auto an der Grenze auseinandergenommen – nicht dass man schmuggelte! Das waren Ärgernisse. Schlimmer als die tägliche Bespitzelung waren zweifelsohne die Mauertoten, die Zwangsadoptionen, die staatlich geförderte Willkür der Stasi. Christen und Punks hatten auch zu kämpfen, eigentlich alle, die LEBEN wollten. Und wie lebten die, die „nicht normal“ waren? Eigentlich hatten sie es zuerst besser, die Homo-, Bi- und Transsexuellen in der DDR. Anders als in der BRD, hatte es die Szene hier mit einer für die Zeit relativ liberalen Gesetzgebung zu tun. Trotzdem war eine öffentliche Debatte über Homosexualität so unerwünscht, wie Community-Organisationen. Einen Schutzraum bildeten da die Kirchen. Gleichermaßen beobachtet, gewährten sie der queeren Szene Raum, sich zu treffen und auszutauschen. Einen ganz genauen Blick auf das Leben damals bietet das via Männerschwarm Verlag erschienene Buch der edition waldschlösschen: „Konformitäten und Konfrontationen – Homosexuelle in der DDR“. Auf über 240 Seiten erfährt man anhand einer Fülle von Beiträgen (Rückblenden, Erfahrungen und einiger Grafiken) von u. a. Jens Dobler, Ulrike Klöppel, Eduard Stapel und Teresa Tammer mehr über die Zeit und wie es war, als die queere Selbstbehauptung gerade erst anfing. *rä www.maennerschwarm.de TAG GEGEN HOMOPHOBIE Trotz arbeitnehmerunfreundlicher Uhrzeit (16 Uhr) wurde die Aktion zum „Internationalen Tag gegen Homophobie und Transphobie“ ein voller Erfolg. Unter anderem die SPD, die Berliner Aids-Hilfe und Betty BücKse waren dabei. Und natürlich blu. *rä

GEWALT MANEO mit Zahlen In Berlin wurde vor kurzem der jährliche Bericht des schwulen Antigewaltprojekts MANEO veröffentlicht. Wieder mit angestiegenen Fallzahlen. Und ja, es mag schlimm klingen und Berlin gerät durch die daraus resultierende Berichterstattung in den Ruf, besonders homofeindlich zu sein. Aber stimmt das überhaupt? Berlin ist die einzige Stadt, in der die Polizei konsequent ausgebildet und sensibilisiert worden ist und in der Verbrechen wegen Homo- und Trans*phobie statistisch gesondert erfasst werden. Auch deswegen werden sie hier besonders wahrgenommen. STADT 5 FOTO: RAINER STURM_PIXELIO.DE MGB_17_KAFKA_Anz_blue media_83x128_4c_DU_13_6/E_23_6_RZ.indd 1 12.06.17 16:59 BASTIAN FINKE, LEITER VON MANEO: „Ermutigend ist unser erfolgreicher Dialog mit den Berliner Strafverfolgungsbehörden. Er hat dazu beigetragen, dass Homophobie und Trans*phobie in unserer Stadt ernst genommen werden, dass Angriffe gegen LSBT* besser ermittelt und geahndet werden. Der Erfolg wird auch durch höhere Zahlen bei den Strafverfolgungsbehörden in Berlin sichtbar: Das Dunkelfeld wird kleiner, Berlin ist in dieser Hinsicht ein Vorbild ... Die ausgewiesenen Fallzahlen liegen weiter auf einem hohen Niveau, auch wenn wir mit ihnen keine Aussagen über eine Zunahme oder Abnahme in Berlin treffen können.“ Fest stehe, dass jede Form von vorurteilsmotivierter Hassgewalt – ob als Rassismus, Antisemitismus, Homophobie und Trans*phobie oder in einer anderen Form von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit – die Grundlagen der demokratischen und freiheitlichen Gesellschaft bedrohe und herausfordere. Deshalb müsse deren Bekämpfung und Überwindung als gesellschaftspolitische Querschnittsaufgabe angenommen werden. ERGEBNISSE DES MANEO-REPORTS Im Jahr 2016 nahm MANEO 659 neue Hinweise entgegen (2015: 555; 2014: 474). 353 Fälle konnten ausgewertet werden (2015: 313; 2014: 295). 291 Fälle, die sich auf Berlin bezogen, hatten deutliche und einfache Hinweise auf einen homophoben oder trans*phoben Hintergrund (2015: 259; 2014: 225). 10 Fälle richteten sich gegen die Gruppe der LSBT* allgemein, 239 Fälle gegen Schwule und männliche Bisexuelle, 13 Fälle gegen Lesben und weibliche Bisexuelle, 25 Fälle gegen Trans*-Personen. *ck www.maneo.de

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