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blu April 2018

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12 STADTGESPRÄCH Der

12 STADTGESPRÄCH Der x-te CSD-STREIT? KOMMENTAR Eine Rücktrittserklärung als Vorstand des Berliner CSD e. V., die interne strukturelle Auseinandersetzungen in den Leitungsgremien des Vereins thematisiert, leakt in die sozialen Medien, und ein nicht kleiner Teil der Facebook-Öffentlichkeit wittert ein zweites 2014. Enttäuschung, dass das nicht der Fall ist? Selbstverständlich nicht bei denen, die den CSD in der Hauptstadt als die wichtigste und wirkmächtigste queere Demonstration der Republik begreifen. Ich bin einer davon. DER 40. BERLINER CSD FINDET STATT Nein, der Rücktritt zweier Vorstandsmitglieder zu diesem Zeitpunkt gefährdet nicht die Durchführung der Demonstration am 28. Juli. Durch massives „Dranbleiben“ nach dem letzten CSD, anstatt wie sonst erst mal einige Monate ins Nichtstun zu verfallen, sind die Planungen schon extrem weit fortgeschritten, Verträge geschlossen und die Rahmenbedingungen – auch finanzieller Art – geklärt. WARUM DANN DIE AUFREGUNG? Weil die Szene, geschärft durch mehrere knallharte CSD-Streits in der Vergangenheit, besonders genau hinhört, wenn vermeintliches Ungemach für die teilweise auch umstrittene Veranstaltung in der Berliner Luft liegt. Und das ist auch gut so! Natürlich bergen Vorwürfe eines nicht kollegialen Umgangs im Vorstand und den leitenden Gremien (um es mal vorsichtig zu formulieren) und die durch Doppelfunktionen generierte Machtkonzentration bei einzelnen Führungspersonen Konfliktpotenzial. Wenn überdies aufgrund wirtschaftlich stabilerer Verhältnisse vermehrt bezahlte – und damit durch Weisungsbefugnis steuerbare – Mitarbeitende engagiert werden und langjährige Ehrenamtler teilweise enttäuscht aufgeben, dann ist das etwas, worüber ein Verein mit seinen Mitgliedern verhandeln muss. Das tat er am 6. März auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung. ALLES IN BUTTER? Nein. Persönliche Verletzungen und zerbrochene Freundschaften bleiben genauso wie der Auftrag, sich mittelfristig über die Organisationsstruktur einer Menschenrechtsdemonstration zu einigen, die neben einem Demomarsch ein unterhaltendes Straßenfest und ein Kulturprogramm bietet und für den (queeren) Tourismus der Bundeshauptstadt eine feste, auch finanzielle Größe darstellt. Mein Appell: Tretet in den CSD-Verein ein, redet mit und beteiligt euch! Ich habe dies nach dem letzten tatsächlich großen Streit 2014 getan. Die Mitarbeit bei diesem Event wird für immer eine bereichernde Lebenserfahrung bleiben, auch wenn die Zusammenarbeit mit Einzelnen für mich nicht mehr fortführbar ist. *Christian Knuth 1 1 Der Autor ist einer der beiden zurückgetretenen Vorstandsmitglieder und nach wie vor Mitglied des Berliner CSD e. V. – die Mitgliederversammlung hatte die Teilnahme der Presse und damit Berichterstattung über die Mitgliederversammlung gestattet. MITMACHEN CSD-Forum Berlin Am 9. April findet das basisdemokratische Forum zur Abstimmung über die Forderungen des 40. Berliner CSD statt. In den zwei vorangegangenen Foren wurde bereits eine Essenz aus Themenfeldern formuliert und über einige mehr oder weniger knackige Kurzforderungen abgestimmt. In dem weiteren Forum wird nun über die verbleibenden Forderungen gesprochen und abgestimmt. Jeder darf mitmachen! *ck 9.4., CSD-Forum Berlin (Abstimmungen Forderungen Teil 2), Ulrichs, Karl-Heinrich-Ulrichs-Str. 11, Berlin, U Nollendorfplatz, 19 Uhr, www.csd-berlin.de

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